Lebensweg
1954-1960: Erfahrungen: Paradiesische Kindheit mit Kilians Meerschweinchen, dem Dackel Pecky, den Feldern und Wiesen, einer Brieftaube, die sich hochpäppeln ließ, und einem angeschossenen Dachs, der wieder geheilt wurde.
1961-1965: Grundschule, Riedlingen, Hobbys: Märklin-Autos, Fahrradfahren, Begabungen: Schreiben, aber nicht Orthographie, Ängste: Tatzenhiebe meines Lehrers, Existenzangst der Familie, Erfahrungen: die schreckliche Welt der Erwachsenen, Reaktion: schüchtern, Vorlieben: Käsekuchen, Berufswunsch: Förster.
1965-1974: Gymnasium, Riedlingen, Hobbys: Photographieren und Dunkelkammer, Texte: erste Gedichte, Kurzgeschichten (gegen den Drill beim Lateinunterricht), Begabungen: Schreiben und Musik, Gestalten von Emailbildern, Ängste: das Zerbrechen von Harmonie, Krieg (Vietnam), Leidenschaft: meine Violine, Erfahrungen: Alleinsein, Anderssein, Vorlieben: Essen in Spanien, Berufswunsch: zuerst Physiker, Chemiker, dann Musiker, Musikwissenschaftler, Autor, Lektüre: fast alles, von Jakob Burckhardt, Nietzsche bis Sartre, Sehnsüchte: Freiheit, Ausbrechen.
1974-1975: Bundeswehr, Ulm, Musikkorps, Erfahrungen: wie man den freien Willen brechen und das Töten trainiert werden kann; Kameradschaft, die zusammenschweißt; wie Musik zum Zeremoniell wird und Macht repräsentiert, Lektüre: Bertrand Russel, Goethes Wahlverwandschaften, Böll, Frisch, Sehnsüchte: den Militär hinter mir zu lassen, Texte: Über Militär in einer demokratischen Gesellschaft.
1975-1981: Studium: Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Germanistik, Violine, München, Stuttgart, London – Promotion, Hobbys: Studium, Texte: Tagebücher, Begabungen: an meiner Begabung zu zweifeln, Tätigkeit: Schreiben von Musikkritiken, Höhepunkte: Kunstgeschichtsexkursion nach Prag, Forschen im Ausland, Erfahrungen: die verwirrende Vielfalt der Möglichkeiten, Ängste: nicht den mir gemäßen Weg zu finden, Maßstäbe: einige prägende Professoren, die großen Musiker und Schauspieler, die ich in München erlebe.
1981-1989: freier Journalist, Musiker, Pressereferent und Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in München, Hobbys: Reisen, Texte: journalistische Artikel, wissenschaftliche Bücher, Biographie über Orlando di Lasso, Erfahrungen: die Erstarrung, Ängste: zunehmende Unvernunft, zunehmende Kommerzialisierung, Sehnsüchte: Musik, Glück: die langen Reisen nach Afrika, Mexiko, Japan, Spanien mit meinem Vater, die Konzerte im Duo mit meiner Mutter.
1989-2009: Hochzeit mit Ruth, die Geburt von Florian und Mattias, Festivalleiter, freier Schriftsteller in München und Riedlingen, Gründung von parlando, Dozent an der Universität Passau, Hobbys: Familie und Garten, Texte: zwischen Wissenschaft und Fiktion, Erfahrung: das unendliche Spiel der Kreativität, Vorlieben: Rotwein, Ängste: menschliche Aggressivität, Sehnsüchte: Musik, Schreiben und Reisen, Glück: meine Frau, meine Kinder, die Gesundheit meiner Eltern, die (Denk-)Spaziergänge mit unseren Hunden Pinky, Oskar und Thea.
2009-2022: Festivalleiter, Autor, musikpolitisches Engagement als 1. Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes Bayern, Präsidiumsmitglied des Deutschen Tonkünstlerverbandes und des Bayerischen Musikrats und im Vorstand der Bayerischen Landesvereinigung für Kulturelle Bildung, Hobbys: Fotografieren, Kochen, Reisen, Erfahrung: wie langsam und schwierig Veränderungen in Gesellschaft und Politik zu erreichen sind und dass alles Positive auch Negatives mit sich bringt, Ängste: dass Bildung, Muse und Kultur in den Hintergrund gedrängt werden, dass individuelle Freiheit immer mehr geopfert wird, dass wieder Abgrenzung, Aggressivität und Ideologien herrschen, Glück: in kleinen Schritten und mit Geduld voran zu kommen, Sehnsüchte: mehr Zeit für alles, was zu tun ist.
ab 2023: Konzentration auf Schreiben und Kreativität, Gründung des Verlages parlando-media und der Edition Moosdiele, Umbau meines alten Elternhauses zu einem Effizienzhaus und Verdichtung zu einem Mehrfamilienhaus, Erfahrung: wie begrenzt menschliches Handeln ist und dass das Glück in der Nähe liegt, Hobbys: Garten, Pilzsammeln, Wandern, Ängste: Rückfall der Menschen in Aggressivität, Zerstörung der Natur, Abkehr von Vernunft und Humor, Glück: dass es so viele junge Menschen gibt, die dafür kämpfen, damit die Welt doch nicht untergeht, Hoffnungen: dass ich wenigstens einen Teil von dem noch tun kann, was ich mir vorgenommen habe, dass die gegenwärtige Welle der Unvernunft überwunden wird.