Daugendorf, 9. November 2016
Die Sonne kam am Vormittag aus dem Nebel hervor und stellte die Landschaft in ein mildes Licht. Ich konnte in dieser Nacht kaum schlafen. Doch nun ist es sicher: Donald Trump wurde zum amerikanischen Präsidenten gewählt. Ich erinnere mich an einen Spaziergang durch den Münchner Hofgarten an einen nebligen, dunklen Dezembertag 1978, als die sowjetischen Truppen in Afghanistan einmarschiert waren. Die Folgen dieser Okkupation wirken bis heute nach. Damals fühlte ich, wie meine Hoffnung starb, dass die Menschen Hass, Aggressivität und Egozentrik überwinden und friedlich miteinander umgehen könnten.
Heute nach dieser Wahl habe ich wieder dieses Gefühl einer existenziellen Enttäuschung. Die Menschen wählen in diesen Zeiten nicht den Weg der Vernunft und Humanität. Da helfen auch knapp zweitausend Jahre Christentum, die Aufklärung und die großen Werke von Philosophen, Dichtern, Komponisten oder Bildenden Künstlern nichts.
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