Über eine perfide Strategie
Wenn im Winter Schnee fällt, was dieses Jahr ziemlich häufig der Fall ist, dann werden aus der Dunkelheit plötzlich Licht und Leichtigkeit. Die Landschaft wird zu einem Pastell, selbst schwache Farben leuchten aus dem Schnee heraus. Ein solch schöner Tag ist heute und so schöne Tage gab es schon immer, auch während der Nazizeit und während des Weltkrieges.
So strahlend dieser heutige Wintertag ist, ich kann eine Fernsehdokumentation über ehemalige Mitglieder der AFD nicht aus dem Kopf herausbekommen. Dieser Film zeigt, dass hier eine Partei, die zunächst versucht, andere, nämlich bessere und neue Wege zu finden, unterwandert, gleichsam gekapert wird von Rechtsradikalen, die eine perfide Strategie verfolgen: Sie tarnen sich in der zweiten Reihe der bürgerlich wirkenden Vorsitzenden wie Herrn Meuthen oder von Frau Weigel, die Vielen als zwar konservativ, aber doch irgendwie sympathisch erscheinen, der eine, da er Wissenschaftler ist, die andere, da sie offenbar durchaus weltoffen im Ausland (der Schweiz) lebt und lesbisch ist. Damit zeigen sie: wir sind liberal und verfassungskonform. Doch in Wirklichkeit beherrscht der rechtsradikale Flügel diese Partei und wird die Macht, die er jetzt schon an sich gerissen hat, auch offen und in der ersten Reihe übernehmen, sobald die Zeit reif ist.
Dunkle Gedanken an einen hellen Tag.
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